Presseinformation
Hannover,
2. Juli 2024
Deutsche Leberstiftung fördert mit zwei Stipendien die Forschungsvernetzung in der Hepatologie
Hannover, 2. Juli 2024 - Die Deutsche Leberstiftung unterstützt mit ihrem Vernetzungs-Stipendium den wissenschaftlichen hepatologischen Austausch zwischen Forschenden sowie zwischen Forschungseinrichtungen. Im Jahr 2024 werden damit zwei wegweisende Forschungsvorhaben gefördert – ein Projekt zur metabolisch bedingten Fettlebererkrankung und ein Projekt zur Hepatitis E.
Das Vernetzungs-Stipendium der Stiftung kann für die Durchführung eines zeitlich begrenzten klinischen oder grundlagenwissenschaftlichen Projektes in einer anderen als der eigenen Forschungseinrichtung genutzt werden. Es umfasst die Unterstützung für Reisekosten, Unterkunft vor Ort und ggf. Verbrauchsmittel in der gastgebenden Forschungseinrichtung.
Um das Vernetzungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung haben sich zahlreiche Forschende aus Medizin und Wissenschaft mit ihren Projekten beworben. Die Prüfung der Anträge erfolgte durch ein unabhängiges Gutachterkomitee. Dessen Mitglieder sind Prof. Dr. Andreas E. Kremer, Zürich/CH, Prof. Dr. Uta Merle, Heidelberg und Prof. Dr. Anita Pathil-Warth aus Frankfurt.
„Das Vernetzungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung ist eine hervorragende Möglichkeit, junge Wissenschaftler am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere nachhaltig zu unterstützen. Der besondere Charme dieses Stipendiums liegt vor allem darin, dass es sich hierbei nicht nur um eine finanzielle Unterstützung handelt, sondern auch um die Möglichkeit, wertvolle Kontakte mit anderen Wissenschaftlern zu knüpfen, die die Grundlage für langfristige Kooperationen darstellen können“, betont Prof. Dr. Anita Pathil-Warth aus dem Gutachterkomitee die Besonderheit des Vernetzungs-Stipendiums.
Dr. Lina Jegodzinski vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Campus Lübeck mit dem Projekt „Die Rolle von DNA-Methyltransferase 1 (DNMT1) auf die Immunzellkomposition in der metabolisch-assoziierten Fettlebererkrankung“ für einen Forschungsaufenthalt am Universitätsklinikum Tübingen;
Olinda Pinto Veiga von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit dem Projekt „Characterization of TMEM62 as a novel restriction factor of Hepatitis E virus entry“ für einen Forschungsaufenthalt im Universitätsklinikum Heidelberg.
Prof. Dr. Anita Pathil-Warth erläutert den Beschluss des Komitees: „Frau Dr. Lina Jegodzinski wird in ihrem Projekt mithilfe eines Knock-out-Modells den Einfluss der leberspezifischen Deletion der DNA-Methyltransferase 1 (DNMT1) auf die metabolisch-vermittelte Entzündung untersuchen. Durch die genaue Charakterisierung des Immunphänotyps, begleitenden Expressionsanalysen und Untersuchungen des Methyloms soll die Rolle epigenetischer Veränderungen im Kontext der Inflammation untersucht werden. Die Ergebnisse dieses Projektes können einen wichtigen Beitrag leisten zu einem besseren Verständnis der Bedeutung der Epigenetik bei der Metabolischen dysfunktions-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease – MASLD). Frau Olinda Pinto Veiga wird in ihrem Forschungsprojekt eine neu entwickelte, innovative Methodik auf der Basis der RNA-Fluoreszenz-in-Situ-Hybridisierung einsetzen, die eine Visualisierung des Viruseintritts in die Zelle erlaubt und damit ermöglicht, die Interaktion zwischen Virus- und Wirtsfaktoren sowie die angeborene Immunität gegen eine Hepatitis E-Virusinfektion besser zu charakterisieren. Die gewonnenen Erkenntnisse können die Grundlage für die Entwicklung neuer Therapiestrategien bei der Hepatitis E darstellen.“
Die diesjährigen Vernetzungs-Stipendiatinnen der Deutschen Leberstiftung erhielten ihre Urkunden am 28. Juni 2024 auf dem 20. HepNet Symposium von Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes.
Das Stipendium zur Forschungsvernetzung wird auch für das Jahr 2025 ausgeschrieben. Weitere Informationen unter: www.deutsche-leberstiftung.de/foerderung.
Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene, Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: www.deutsche-leberstiftung.de.
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Vernetzungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung 2024 – Urkundenverleihung auf dem 20. HepNet Symposium (v. l. n. r.): Dr. Lina Jegodzinski, Olinda Pinto Veiga (Quelle: Deutsche Leberstiftung)